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Dr. Conrad Murray muss vier Jahre ins Gefängnis
29.11.2011 - 15:00 Uhr
Also doch: Dr Conrad Murray (58) bekam die Höchststrafe für fahrlässige Tötung.
Der Mediziner muss die nächsten Jahre im Gefängnis der Los Angeles County verbringen. Der Richter Michael Pastor merkte an, dass er wegen eines neuen Gesetzes des US-Bundesstaates Kalifornien nicht die legalen Mittel habe, den Schuldigen in ein Staatsgefängnis zu überstellen.
Wahrscheinlich wird der Arzt etwa die Hälfte der Zeit absitzen müssen. Obwohl für Dr Murray auch eine Bewährungsstrafe in Frage gekommen wäre, fand der Richter, er zeige nicht genug Reue für seine Tat und habe kein Gefühl der Schuld. Deswegen sei eine Bewährungsstrafe nicht angemessen.
Der King of Pop verstarb 2009 an einer Vergiftung mit dem Narkosemittel Propofol, nachdem Dr. Murray ihm das starke Medikament gegen seine Schlafstörungen verabreicht hatte.
"Er hat sich das Propofol durch Lügen beschafft, hat nicht Buch darüber geführt und hat zugelassen, dass sein persönliches Leben sich in seine professionelle Verantwortung mischt", betonte der Richter heute im Gerichtssaal und fügte hinzu, das Verhalten des Arztes sei ungeheuerlich gewesen und eine Schande für die medizinische Zunft. "Es gibt Menschen die meinen, Dr. Murray sei ein Heiliger. Es gibt Menschen die denken, er sei ein Teufel. Er ist keins von beidem. Er ist ein Mensch."
Richter Pastor sagte, es spiele keine Rolle, dass Michael Jackson auch unter den Händen eines anderen Arztes hätte sterben können, denn es sei Tatsache, dass er wegen der Handlungen Murrays gestorben sei.
Staatsanwalt David Walgren forderte außerdem die Summe von rund 70 Millionen Euro als Entschädigung für die Kinder des Stars. Dies entspricht den Einnahmen der geplanten 'This Is It'-Tour des Superstars.
Murrays Verteidiger Ed Chernoff betonte, sein Klient würde nicht vor Gericht sprechen. Auch wenn der Tod des Stars ein Verbrechen sei, das geahndet werden müsse, sei das Buch des Lebens von Murray doch viel besser als dieses letzte Kapitel. "Michael Jackson suchte nach Drogen, und Dr. Murray machte einen Fehler, als er ihm diese gab", gab Chernoff zu.
Während er aus dem Gerichtssaal abgeführt wurde, legte Conrad Murray die Hände zusammen und schickte Küsse zu seiner Familie.
Die Kinder, Eltern und Geschwister von Michael Jackson hatten ein gemeinsames Statement abgegeben und baten den Richter, Murray für seinen Taten zur Verantwortung zu ziehen. Die berühmte Familie führte jedoch an, man wolle keine Rache, sondern Gerechtigkeit. "Man kann den Verlust unseres geliebten Vaters, Sohnes, Bruders und Freundes nicht beschreiben", hieß es in dem Papier. "Wir blicken uns immer noch ungläubig an. Kann es wirklich sein, dass er weg ist? Als Michaels Eltern hätten wir uns nie vorstellen können, seinen Tod erleben zu müssen. Das ist gegen die natürliche Ordnung der Dinge. Und als seine Kinder werden wir nun ohne einen Vater aufwachsen - unseren besten Freund, unseren Spielkamerad und unseren Papa. Wir sind nicht hier um Rache zu fordern. Es gibt nichts was man tun kann um Michael zurück zu bringen. Aber wir werden die Liebe in den Herzen behalten, die Michael gelebt hat. Wir bitten mit Respekt darum eine Strafe zu vergeben, die Ärzte daran erinnert, dass sie ihren Dienst nicht an den verkaufen können, der am höchsten bietet und damit ihren hippokratischer Eid bei Seite lassen können, um Schlimmes zu tun."
Eine weitere Anhörung wird im Januar stattfinden und dann wird festgelegt, ob und wie hoch eine Entschädigungszahlung von Murray an die Kinder von Michael Jackson werden soll. Dr. Conrad Murray wird dort voraussichtlich nicht auftreten.
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