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Lenny Kravitz: Demut durch Schauspielerei
21.11.2011 - 12:00 Uhr
Neue Facette: Lenny Kravitz (47) hat mittlerweile einige Ausflüge ins Schauspielfach gewagt und viel dabei gelernt.
Der Sänger ('Are You Gonna Go My Way') hat 2008 in 'Precious' sein Debüt als Schauspieler gegeben, was ihm einige Lektionen in Sachen Demut erteilte: "Ich habe nie darüber nachgedacht, Schauspieler zu werden, bis mir 2008 der Regisseur Lee Daniels in 'Precious' neben Mariah Carey eine Rolle angeboten hat. Sie war eine Sozialarbeiterin und ich ein Krankenpfleger. Was Musik anbelangt, habe ich immer alles kontrolliert. Als Schauspieler musste ich mein Ego herunterschlucken," gab Lenny Kravitz im Interview mit der französischen Zeitung 'L'Express' zu. "Ich habe gerade 'Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele' mit Gary Ross und Jennifer Lawrence abgedreht. Dieser Science-Fiction-Film spielt in einer düsteren Zukunft, wo eine Reality-TV-Show die Bevölkerung mittels Angst kontrolliert. Ich spiele Cinna, den Stylisten, der die Kostüme für die Show entwirft."
Aber Lenny Kravitz komponiert auch weiter Musik. Sein aktuelles Album 'Black and White America' verurteilt den wiederaufkommenden Rassismus in den USA. Der Vater des Stars stammte aus einer Familie russischer Juden, während die Vorfahren seiner Mutter zu einem Teil von den Bahamas kamen und zum anderen Afro-Amerikaner waren. Für den Rocker ist das Album sehr wichtig: "Es sagt aus, wer ich bin. Ich bin 1964 geboren, inmitten des Kampfes für die Bürgerrechte, während einer Zeit, als Leute mit dem Finger auf gemischtrassige Paare zeigten; wenn mein Vater und meine Mutter die Straße entlanggingen, haben die Leute sie angespuckt. In der Schule wurde ich 'Zebra' genannt und sie haben meine Eltern 'Herrn Tag und Frau Nacht' genannt. Als ich 15 Jahre war, habe ich für meine ersten Konzerte die Figur Romeo Blue erschaffen. Ich habe mir die Haare glatt gemacht und blaue Kontaktlinsen getragen, aber meine Mutter hat mir geholfen, meine beiden Identitäten zu akzeptieren."
Auch wenn er einen langen Weg hinter sich hat, denkt der Rocker, dass es in der Musik immer noch zu viele Schubladen gibt. Die Leute sollten seine Musik einfach als das akzeptieren, was sie ist: "Der Beginn meiner Karriere war nicht einfach - meine Musik war nicht schwarz genug für schwarze Menschen, aber zuviel für weiße Rocker. In den USA kann ich immer noch Leute über mich sagen hören 'Ein schwarzer Rockstar, das gibt es doch nicht!' Miles Davis? Jimi Hendrix?" regte sich Lenny Kravitz auf.
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