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Loveparade: Jetzt spricht ein Ordner!
27.07.2010 - 18:53 Uhr
Duisburg - Jetzt spricht ein "Loveparade"-Ordner... Laut der "Bild" erklärte jetzt ein 40-jähriger Security-Mitarbeiter, für die Veranstalter seien nur zwei Dinge wichtig gewesen: die Floats - also die Techno-Wagen - dürften nicht stoppen und niemand dürfe die Notausgänge ohne Befehl öffnen.
Insgesamt seien 1.080 Sicherheitsmitarbeiter von vier verschiedenen Firmen gebucht gewesen. Darunter seien auch "halbe Kinder und Rentner" gewesen. Und schon nachmittags, so der 40-Jährige, habe er mit Kollegen über den "gefährlichen Tunnel" gesprochen. Gegen 16 Uhr habe sich die Lage dann zugespitzt: "Ich sah, wie die ersten Menschen anfingen, Zäune niederzutrampeln. Ich dachte, das wären betrunkene Idioten, konnte ja nicht ahnen, dass sie um ihr Leben kämpften. Ich habe versucht, dort hinzukommen, brauchte für 140 Meter 40 Minuten. Die Polizisten waren völlig überfordert. Alle warteten auf Befehle, aber es kamen keine. Jeder hat nur noch versucht, irgendwie Leben zu retten. Die Leute kletterten plötzlich auf die Gitter und kippten damit in die Menge - die Eisenstangen waren später verknickt wie weiche Spaghetti." Und dann sagte der Security-Mitarbeiter noch dies: "Irgendwann lagen dann überall Leichen rum. Die Menschen strömten in alle Richtungen weg. Trotzdem kamen noch Partyleute, die über die Leichen stiegen, um zu feiern. Einer sagte zu mir: 'Lass mich durch, ich bin zum Feiern hier'."
Übrigens: Der 40-Jährige erklärte auch, die Polizei hätte später befohlen, die Notausgänge auf dem Festivalgelände, also oberhalb von Tunnels und Rampe, wieder zu schließen. Die Securitys hätten sich geweigert, dennoch seien alle Ausgänge wieder verschlossen worden. Gegen 22.45 Uhr wurden die Notwege aber wieder geöffnet, der Druck der bis dahin noch feiernden Masse wurde zu groß.
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