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Sinéad Oconnor: Keiner kennt meine weibliche Seite
12.08.2014 - 10:15 Uhr
Sinéad O'Connor (47) wollte endlich als Frau wahrgenommen werden.
Die irische Sängerin ('Nothing Compares 2 U') veröffentlichte gerade ihr Comeback-Album 'I'm Not Bossy, I'm the Boss' und sorgte mit dem Cover-Bild für Schlagzeilen. Auf dem Foto ist die Musikerin, die man sonst nur mit Fast-Glatze kennt, mit schulterlangen schwarzen Haaren zu sehen. Das schockte ihr Publikum, weil sich ihr Idol nie so weiblich präsentiert hat. "Niemand hat mich je mit Haaren gesehen. Niemand hat je gesehen, wie ich als Frau aussehe", erklärte sie den Look gegenüber dem amerikanischen 'Today'-Magazin und führte aus: "Niemand hat auch je diese musikalische Seite von mir gesehen. Ich war immer die Kämpfer-Frau. Ich war nie diese herzergreifende romantische Frau."
Das sollte sich mit dem Album ändern. Im Gespräch mit der 'Bild'-Zeitung zeigte sich Sinéad dazu sehr realistisch und unverblümt: "Es war meine Idee, diese Publicity-Fotos mit Haaren zu knipsen. Ich wusste, wenn ich Das mache, würde jeder ausflippen und definitiv übers neue Album reden. Es war ein reiner Pr-Trick."
Doch wer jetzt denkt, dass ihr die Musik nicht am Herzen liegen würde, der irrt sich. Schließlich war es diese Leidenschaft, die ihr wortwörtlich das Leben rettete, das sie vermutlich andernfalls hinter Schloss und Riegel verbracht hätte. "Ich war eine professionelle Diebin, so schnell wie ich konnte niemand weglaufen", enthüllte die Künstlerin. "Im Klauen war ich Weltklasse. Bis sie mich geschnappt haben. Zur Schule bin ich nie wirklich gegangen, habe somit keinerlei Qualifikationen. Hätte ich die Musik nicht entdeckt, würde ich jetzt wohl im Knast sitzen."
Doch die Platte - Sinéads zehntes Werk - repräsentiert nicht nur äußerlich einen neuen Look des Stars, sondern auch einen neuen Sound. Der wurde von den Blues-Helden der Sängerin inspiriert, darunter Freddie King (+42, 'Hide Away'), Elmore James (+45, 'Dust My Broom') und Buddy Guy (78, 'Stone Crazy').
Im Gespräch mit dem 'Today'-Magazin sprach die Musikerin auch über die harte Musik-Branche. "Zu der Zeit sagte ich mir selbst 'Wenn ich mich nicht in die Musik verliebe, werde ich im Musikgeschäft nicht überleben.' Glücklicherweise verliebte ich mich." Und diese Erfahrungen kann sie jetzt an eine jüngere Generation weitergeben. So versuchte sie Kollegin Lana Del Rey (29, 'Born to Die') zu kontaktieren, als diese beunruhigende Kommentare darüber machte, depressiv zu sein. Generell beschrieb sie sich selbst als Anlaufstelle für Promis: "Wenn man irgendeinen Künstler, männlich oder weiblich, kennt, bei dem der Druck des Jobs dafür sorgt, dass sie von einem Gebäude springen wollen, dann schickt sie zu mir", bot Sinéad O'Connor ihre Hilfe an.
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