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Sting fordert Legalisierung von Marihuana
01.04.2010 - 10:00 Uhr
Straffreies Kiffen: Musiker Sting (58) setzt sich für die Legalisierung von Marihuana in den Staaten ein - sehr zum Missfallen einiger Amerikaner.
Der Brite nutzte einen Blog auf der Homepage der 'Huffington Post', um seine Meinung kundzutun. Dabei beklagte Sting vor allem, der Kampf gegen Drogen würde zu viele Steuermittel verschwenden und eine Legalisierung wäre ein weitaus sparsamerer Weg. Statt harmlose Kiffer, die niemandem etwas zu Leide tun, für viel Geld wegzusperren, sollten die Mittel lieber dafür benutzt werden, gegen Armut oder die globale Erwärmung zu kämpfen, erklärte der Star.
"Seit Jahren wird der Drogenkrieg als Vorwand benutzt, um Menschen für eine übertrieben lange Zeit ins Gefängnis zu bringen", postete Gordon Matthew Summer, wie Sting bürgerlich heißt, wütend und verdeutlichte: "Menschen, deren 'Verbrechen' nie einem anderen geschadet haben, Menschen, die sowieso schon am Rande der Gesellschaft gelebt haben, deren Stimme am leisesten und deren Macht am geringsten war."
Durch dieses Vorgehen entsteht laut dem Sänger ein Defizit an anderer Stelle. Sting erklärte: "In der Zwischenzeit wurden die wirtschaftlichen Möglichkeiten, echte Verbrechen - gewalttätige Verbrechen - zu bekämpfen, dramatisch gekürzt."
Der Musiker bezeichnete den Kampf gegen Drogen, den die amerikanische Regierung als 'War On Drugs' durchführt, als gescheitert. In seinen Augen könnte das Vorhaben sogar die Gesellschaft gefährden, da die Polizei sich dermaßen auf die Bekämpfung von Drogendelikten konzentriert, dass andere Verbrechen oftmals ungesühnt blieben.
"Der 'War On Drugs' ist gescheitert", polterte die 'Police'-Ikone weiter. "Aber es ist noch schlimmer - er gefährdet aktiv unsere Gesellschaft. Brutale Verbrechen gedeihen in den Schatten, in die der Drogen-Handel gedrängt wird. Die Menschen, die aufrichtig Hilfe brauchen, kriegen sie nicht. Wir verschleudern Milliarden damit, unsere Gefängnisse mit nicht gewalttätigen Straftätern zu füllen und opfern unsere Freiheiten."
Passend zu seiner Einstellung unterstützt Sting von nun an die 'Drug Policy Alliance' (Dpa), eine Organisation, die dafür kämpft, dass Menschen, die wegen Drogenmissbrauchs im Gefängnis sitzen, aber keine Gewalttat begangen haben, entlassen werden.
Ein Sprecher der Anti-Drogen-Organisation 'Dare', die Kinder in Schulen beibringt, von Drogen fernzubleiben, äußerte sich wütend zu Stings Blog: "Er sollte beim Singen bleiben und sich nicht in Dinge einmischen, von denen er nichts versteht. Wir können keine Popstars brauchen, die ankommen und diese unverantwortlichen Statements bringen."
Von Seiten der amerikanischen Drogenbehörde Dea wurde kein Kommentar bekannt. Ein Sprecher der Abteilung verwies lediglich darauf, die Meinung der Behörde sei in einem Booklet mit dem Titel 'Speaking Out Against Drug Legalisation' veröffentlicht worden. Darin wird behauptet, der Drogenkonsum in Amerika habe sich in den letzten 20 Jahren um ein Drittel vermindert.
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