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Dave Grohl: Kleinwuchs schadet der Musik
25.03.2011 - 15:00 Uhr
Nur große Musiker machen große Musik: Dave Grohl (42) glaubt, das Problem der modernen Musik sei, dass es zu viele kleine Menschen in Bands gibt.
Der amerikanische Rockmusiker ('Friend of a Friend') machte sich als Schlagzeuger der Band 'Nirvana' ('Smells Like Teen Spirit') einen Namen und erreichte später weltweiten Erfolg mit seiner Gruppe Foo Fighters ('Next Year'). Letztere werden nächsten Monat ihre neue Platte 'Wasting Light' herausbringen und die Rocker glauben, dass sie damit eine Lücke für anständige Rockmusik in den derzeitigen Charts füllen werden.
Grohl glaubt nicht, dass es im Moment genug große Bands gibt, zu denen junge Menschen hinsehen können - sowohl in Bezug auf den Absatz als auch auf die tatsächliche Statur.
"Ich habe auch bemerkt, dass die Bands jetzt zwergwüchsig sind. Was zum Teufel ist passiert? Sie sind kleine Menschen. Ich weiß nicht, ob es die Genetik ist oder die Evolution ... Ich erinnere mich einfach, dass Kerle in Bands groß waren. Als ich mit Josh [Homme], Nick [Oliveri] und Mark Lanegan in Queens of the Stone Age war, war es wie der Film 'Die Warriors'. Wenn wir vier hinter die Bühne spazierten, hörte der Piano-Spieler auf zu spielen. Niemand legte sich mit diesen Kerlen an. Sie waren große Männer", erzählte der Sänger und Songschreiber, der für seine Körpergröße bekannt ist und 1 Meter 95 lang sein soll.
Der Star hat sich eine Menge Gedanken darüber gemacht, warum sich die Musikindustrie seit seinen Anfängen verändert hat. Er kam zu dem Schluss, dass es letztendlich darauf hinauslaufe, dass die Menschen die Musik heutzutage als eine realisierbare Karriere ansehen, was früher nicht der Fall gewesen sei.
"Die Kids sind zu schlau und zu gut geworden. Es gibt einen Teil von mir, der das Gefühl hat, dass Rockmusiker nicht mehr so ausgefuchst und kriminell sind, wie sie es früher waren. Meine Generation, die in den 80ern aufwuchs, waren Kiffer, Schulabbrecher und kleine Diebe. Wir spielten an den Wochenenden Musik, um die beschissenen Jobs zu vergessen, die wir verrichten mussten", erinnerte sich der Amerikaner und führte weiter aus: "Es gab nie eine Karriere-Option, weil, was, du spielst in einer kleinen Hardcore-Punk-Rock-Band und du wirst eine Million Platten verkaufen? Nein, du tatest es einfach für Kicks."
Der Leadsänger wird andauernd als der 'netteste Mann im Rock' bezeichnet und ihm gefällt dieses Label. Er weiß, dass es eine eindimensionale Vorstellung ist, aber das kümmert ihn nicht, da er weiß, wie hart er arbeitet. Außerdem versteht er, dass die Bemerkung in mancher Hinsicht wahr ist, da er zu jedem freundlich ist und alles versucht, um böses Blut zu vermeiden.
"Ich mag es nicht, zu emotional zu werden. Und ich mag keinen Konflikt; tue ich einfach nicht", betonte das Allround-Talent. "Ich mag es, wenn die Leute verdammt glücklich sind. Ich mag es nicht, in Kämpfen zu sein."
Der Band-Zigeuner, der in seiner Karriere in über 30 Gruppen spielte, ist von seiner Verantwortung seinen Fans und seiner Familie gegenüber getrieben. Er hat mit seiner Frau zwei Kinder und will alles tun, um seine Lieben glücklich und sicher zu machen, auch wenn er sich manchmal wünschte, dass sein Leben nicht so vollgepackt wäre.
Der Künstler scheint jede Sekunde seines Tages verplant zu haben und sein Terminkalender ist so hektisch, dass Grohl sich manchmal darüber Sorgen macht, welche Auswirkung das wohl auf ihn haben werde.
"Ich weiß nicht einmal, wann ich mich das letzte Mal in einem Restaurant hinsetzte und zu Mittag aß - mit Tellern und Messern und Gabeln und Sch**ß. Vor Monaten. Es passiert einfach nicht", klagte er.
Daran etwas zu ändern, scheint jedoch nicht leicht. "Könnte ich einfach aufhören? Vielleicht. Aber ich weiß nicht, ob ich kann. Ich möchte für meine Familie alles sein und alles für diese Band. Aber diese Dinge ... verdammt, Mann, ich weiß nicht, ob mein Körper handeln kann, was ich ihn frage zu tun. Es gibt Zeiten, da denke ich: 'Das hier wird mich umbringen. Verdammt, ich werde mich umbringen."
Soweit wird es Dave Grohl hoffentlich nicht kommen lassen.
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