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Deryck Whibley: Ich war am Abgrund
08.04.2015 - 12:00 Uhr
Deryck Whibley (35) lernt nach seinem Krankenhausaufenthalt immer noch, wieder richtig zu laufen.
Der Sum-41-Frontmann ('Underclass Hero') wurde im April letzten Jahres ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem er in seiner Küche zusammengebrochen war. Dort stellte man fest, dass seine Leber und seine Nieren aufgrund jahrelangen Alkoholmissbrauchs geschädigt waren und nicht mehr richtig funktionierten. Daraufhin wurde er für eine Woche in ein künstliches Koma versetzt, um seinem Körper die Chance zu geben, sich zu erholen. Obwohl er einen Monat später aus dem Krankenhaus entlassen wurde, spürt der Exmann von Avril Lavigne (30, 'Hello Kitty') noch heute die Folgen.
"Ich habe immer noch Probleme beim Gehen, denn wenn man so lange im Krankenhaus war, ist alles ausgezehrt. Meine Muskeln, alles. Ich konnte eine lange Zeit nicht laufen und ich trainiere immer noch, normal zu gehen. Die Ärzte sagen, dass es schnell vorangeht, aber für mich fühlt sich das ziemlich langsam an", erklärte der Sänger gegenüber 'noisey.vice.com'.
Im Jahr 2001 brachten Sum 41 ihr Debütalbum 'All Killer No Filler' auf den Markt und Deryck genoss sein Rock'n'Roll-Leben in vollen Zügen. Er trank ständig, vor allem auf Tour mit der Band. "So Party zu machen wird Normalität, es ist alles was du kennst und man sieht keinen Weg, der daran vorbei führt", erinnerte sich der Musiker. "Das ist sehr stressig, das ist ein harter Lebensstil. Es ist schwer, sich in diesem Tempo zu bewegen, ohne etwas zu benutzen, um damit klarzukommen. Ich trank, um mich aufzuwecken und diese falsche Energie zu bekommen. Oft wollte ich gar nicht trinken, aber ich war so müde, dass Shots mit Jack [Daniels] das Einzige war, was ich tun konnte, um auf die Bühne zu kommen."
Die Lage spitzte sich zu, als die Band 2010 die 'Screaming Bloody Murder'-Tour begann. Insgesamt waren sie drei Jahre unterwegs, gaben ständig Konzerte. Danach wurde Deryck klar, dass er eine Pause brauchte. Doch anstatt sich Ruhe zu gönnen, feierte er ein Jahr durch. Er fing an zu trinken, um seinen Kater zu kurieren. Erst der Zusammenbruch und das Koma im April 2014 waren der Wendepunkt.
Heute ist der Kanadier trocken und möchte, dass das auch so bleibt. Trotzdem fühlt er sich langsam wieder dazu bereit, erneut auf die Bühne zu treten. "Ich habe leichte Ängste. Nicht wirklich Angst vorm Trinken, aber ich hoffe, das Gleichgewicht meiner Beine macht mit. Ich will einfach nicht hinfallen. Aber ich weiß es in Wirklichkeit noch nicht. Ich weiß nicht, wie es sein wird", gab sich Deryck Whibley nachdenklich.
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