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Dr. Conrad Murray: Sein Zeuge missachtete das Gericht
01.11.2011 - 08:30 Uhr
Ungeschickt: Der Zeuge der Verteidigung im Prozess gegen Dr. Conrad Murray wurde wegen Missachtung des Gerichts belangt.
Murray soll für den Tod von Pop-Legende Michael Jackson (✝50) verantwortlich sein und steht wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht. Dr. Paul White sollte als wichtigster Zeuge seines angeklagten Kollegen aussagen und der Jury mehr über das starke Narkotikum Propofol erklären.
Doch der Propofol-Spezialist könnte Murray mehr geschadet als Gutes getan haben: Gestern wurde er wegen Missachtung des Gerichts mit umgerechnet 730 Euro Bußgeld bedacht. Der Mediziner hatte bereits mehrfach von privaten Unterhaltungen erzählt, die er mit Murray gehabt haben will, doch der vorsitzende Richter Michael E. Pastor stufte diese Aussagen als "unzulässig" ein.
Der Experte berichtete den Geschworenen, er glaube, dass Jackson ('Thriller') zwei außerplanmäßige Dosen Propofol eingenommen habe, während Dr. Conrad Murray nicht im Zimmer gewesen sei. Einen Selbstmordversuch sah Dr. White darin allerdings nicht: "Ich denke nicht, dass [Jackson] die Gefahr erkannte", betonte der Arzt gestern vor Gericht.
Der Sachverständige erklärte allerdings auch, dass die Behandlungsmethoden seines angeklagten Kollegen von medizinischen Standards abwichen und sagte aus, Jackson hätte zu Hause nicht mit Propofol behandelt werden sollen. Außerdem erklärte Dr. White, er glaube, Jackson habe seine eigenen Propofol-Vorrat gehabt.
Als er jedoch zuletzt andeutete, er habe weitere Informationen, die er mit den Geschworenen teilen wolle, unterbrach ihn der Richter und verbot ihm, weiter zu sprechen.
Sollte Dr. Conrad schuldig gesprochen werden, drohen ihm bis zu vier Jahre Gefängnis.
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