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Im Alter von 99 Jahren: Verlust einer Jazz-Ikone, Roy Haynes
13.11.2024 - 18:00 Uhr
Eine sehr traurige Nachricht verbreitet sich unter Musikliebhabern auf der ganzen Welt.
Der weltbekannte, Grammy-prämierte Jazz-Schlagzeuger Roy Haynes ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Dieser große Verlust wurde von Leslie Haynes-Gilmore, der Tochter des Ausnahmeschlagzeugers, gegenüber der renommierten Tageszeitung 'New York Times' bestätigt. Haynes verstarb am 12. November in Nassau County, New York, nachdem er eine kurze Krankheit durchlebt hatte.
Roy Haynes war bekannt für seine beeindruckenden Kollaborationen mit anderen Jazzlegenden wie Miles Davis, John Coltrane und Charlie Parker. Innerhalb seiner bemerkenswerten, mehr als 80 Jahre umspannenden Karriere konnte er sich über den Empfang von zwei Grammy Awards und den angesehenen Lifetime Achievement Award im Jahr 2012 freuen.
Schon in den 1950er-Jahren erarbeitete sich Haynes den klangvollen Spitznamen Mr. Snap Crackle, welchen er seinem energiegeladenen Schlagzeugstil zu verdanken hatte. Trotz regelmäßiger Assoziationen mit verschiedenen Jazzgenres, wie etwa dem Swing, Bebop, Jazz Fusion und Avantgarde-Jazz, zog es Haynes vor seinem Stil keine konkrete Bezeichnung zu verleihen. Er bevorzugte es, sich selbst als 'Old-Time-Drummer, der versucht, mit Gefühl zu spielen' zu bezeichnen.
Der Startschuss für seine profunde professionelle Laufbahn fiel im Jahr 1945. Nur zwei Jahre später, 1947, hatte er das Privileg, mit dem Saxophonisten Lester Young zusammenzuarbeiten. Von 1949 bis 1952 war Haynes Mitglied des Quintetts des überragenden Saxophonisten Charlie Parker. Der Schlagzeuger führte seine Karriere mit der Jazz-Ikone Sarah Vaughan fort, mit der er von 1953 bis 1958 gemeinsam tourte und aufnahm. Seine beiden Grammy-Auszeichnungen erhielt er 1989 in der Kategorie 'Best Jazz Instrumental Performance' für 'Blues for Coltrane - A Tribute to John Coltrane' und abermals für 'Like Minds', das Jazzalbum des Vibraphonisten Gary Burton aus dem Jahr 1998, gemeinsam mit dem Pianisten Chick Corea, dem Gitarristen Pat Metheny und dem Kontrabassisten Dave Holland.
Nicht nur seine herausragende musikalische Leistung machte Haynes so bekannt. Ebenso für seinen eleganten Kleidungsstil wurde er gelobt und erhielt 1960 vom Esquire Magazin neben Fred Astaire, Miles Davis, Clark Gable und Cary Grant die Auszeichnung 'Einer der bestgekleideten Männer Amerikas'. Die Anerkennung für sein musikalisches Genie endete nicht und im Jahr 2001 erhielt Haynes für das Album 'Birds of a Feather: A Tribute to Charlie Parker' eine Grammy-Nominierung in der Kategorie 'Best Jazz Instrumental Album'. Abseits von seiner musikalischen Karriere übernahm er 2008 eine Sprachrolle in dem Videospiel 'Grand Theft Auto IV', in dem er den klassischen Jazz-Radiosender Jazz Nation Radio 108.5 als fiktiver DJ bediente.
Als einer der am meisten dekorierten Schlagzeuger aller Zeiten, wurde Haynes 2019 mit dem Lifetime AchievementAward der Jazz Foundation of America ausgezeichnet. Haynes lebte für Musikauftritte und hatte die Gewohnheit, seine Geburtstage auf der Bühne zu feiern. Wenn er den Marsch 2025 erreicht hätte, wäre er genau 100 Jahre alt geworden. Sein Wirken wird in der Musikwelt auf ewig unvergessen bleiben.
Quelle: BANG Media International
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