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Konstantin Wecker: Mein Konzert soll auch erinnern und mahnen
02.06.2019 - 12:00 Uhr
Berlin - Konstantin Wecker ist aktuell mit seinem Album "Weltenbrand" auf Tour.
Der Name des Albums klingt nach Armageddon, obwohl der Sänger an sich ein eher hoffnungsverbreitender Mensch ist. Im Interview mit der "Abendzeitung" sagte er: "Das zugrundeliegende Gedicht ist auch nicht apokalyptisch. Aber natürlich erleben wir einen Weltenbrand, gerade mit den neuen Rechten in Europa, mit Trump in Amerika und Erdogan in der Türkei: all diese hilflosen, kleinen Machos, die hoffentlich das letzte Aufbäumen des Patriarchats sind. Vieles erinnert an die Zeit zwischen den Weltkriegen. Ich habe gerade wieder Gedichte von Günther Weisenborn von der Widerstandsgruppe Rote Kapelle vertont, Kurt Eisner und Erich Mühsam gelesen. Mein Konzert soll natürlich auch erinnern und mahnen."
Er fügte noch hinzu: "Hannes Wader, mit dem ich vor wenigen Jahren auf Tour war, hat in einem gemeinsamen Interview plötzlich gesagt: "Ich denke eigentlich jeden Tag an den Holocaust." Da waren wir alle kurz etwas irritiert. Aber er hat Recht: Wir müssen uns daran erinnern, um zu spüren, dass wir dieses Grausame, das in jedem von uns steckt, nie wieder von der Leine lassen dürfen. Das geht auch, weil der Mensch gleichzeitig ein mitfühlendes Wesen ist. Und die, die das verlernt haben, sind eigentlich nur verletzte arme Seelen."
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