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Michael Jackson: Krankenschwester weinte
26.10.2011 - 08:30 Uhr
Leidet: Cherylin Lee, die Krankenschwester von Michael Jackson (+50), vergoss gestern im Zeugenstand bittere Tränen und lamentierte, niemand der die besten Absichten hätte, würde jemandem Propofol zum Einschlafen geben.
Außerdem behauptete Lee, sie habe den Sänger ('Billie Jean') immer und immer wieder gewarnt, dass die Medikamente ihn umbrächten.
Die Pflegekraft gab zu, Propofol zunächst nicht gekannt zu haben, sich dann jedoch darüber informiert zu haben, nachdem sie realisierte, dass es nicht die beste Hilfe gegen Jackos Schlafprobleme sein konnte. Sie gab an, dem Superstar gesagt zu haben: "Niemand, der sich um dich sorgt, oder deine Interessen verfolgt, wird dir das hier geben." Der Musiker hätte ihr daraufhin gesagt, dass das Medikament sicher sei, solange der Gebrauch streng überwacht würde.
Staatsanwalt David Walgren las anschließend Lees medizinischen Bericht über den Musiker vor und die Schwester fing an zu weinen, als sie ihre Worte hörte.
"Ich verstehe, dass Sie nachts gut schlafen wollen, dass Sie ausgeschaltet sein wollen, aber was, wenn Sie nicht mehr aufwachen?", heißt es in dem Dokument.
Eigentlich war Cherylin Lee als Zeugin der Verteidigung geladen, doch an einigen Punkten spielte sie der Staatsanwaltschaft zu - beispielsweise als sie angab, sich mehrere Male geweigert zu haben, Jackson Propofol zu geben. Die Staatsanwälte beharren auf ihrer Behauptung, dass Dr. Conrad Murray, der Angeklagte, Michael Jackson alles gab, was dieser verlangte, weil er mit ihm einen lukrativen 150.000-Dollar-Vertrag (monatlich, umgerechnet über 107.000 Euro) ausgehandelt hatte. Lee widersetzte sich trotz ihres Arbeitsverhältnisses dem Sänger: "Er sagte, er sei damit so leicht eingeschlafen und er wollte das wieder erleben: 'Ich möchte leicht einschlafen, damit ich genug Ruhe bekomme, weil ich mitten in einem Haufen von Arbeit stecke'", soll der ehemalige Kinderstar gesagt haben.
Außerdem wäre er frustriert gewesen, weil die von ihr empfohlenen Kräuter und Vitamine nicht bei ihm angeschlagen hätten und schließlich habe er sich nicht mehr angerufen. Zuletzt habe sie dann allerdings am 21. Juni von dem Superstar gehört: Sein Leibwächter soll sie angerufen haben, weil es dem Ausnahmemusiker nicht gut ging. Im Hintergrund hätte Michael Jackson gerufen, er fühle sich "halb warm und halb kalt".
Das Verteidigungsteam wird wahrscheinlich 15 Zeugen laden, ob Dr. Conrad Murray selbst in den Stand tritt, ist nicht bekannt. Der Mediziner musste gestern erneut einen Rückschlag einstecken, als es seinen Anwälten nicht gestattet wurde, Jackos finanzielle Nöte offen zu legen. Das Team wollte deutlich machen, wie verzweifelt sich der Star nach Ruhe gesehnt hätte, weil er wusste, wenn seine 'This Is It'-Tour nicht erwartungsgemäß abliefe, würde er nicht die Geldsumme einspielen können, die er dringend bräuchte.
Der King of Pop war am 22. Juni an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben. Sein Leibarzt Dr. Conrad Murray muss sich derzeit vor Gericht verantworten, ihm die tödliche Dosis verabreicht zu haben - der Mediziner bestreitet dies. Die Verhandlung um den Tod von Michael Jackson soll noch im Oktober zu Ende gehen.
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