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20 Filme, die nicht einmal die eigenen Regisseure mögen

22.06.2017 - 09:30 Uhr

Berlin - Jeder hat schon einmal etwas gemacht, auf das er oder sie nicht stolz ist.

Sogar berühmte Filmemacher haben den ein oder anderen Streifen mitzuverantworten, den sie lieber ganz hinten in der Schublade lassen würden. "Filmstarts.de" hat 20 dieser ungewollten Kinder in einer Liste zusammen gefasst.

Hier sind 20 Filme, die nicht einmal die eigenen Regisseure gut finden:

„Citizen Kane“ (1941) - Regie: Orson Welles
Obwohl „Citizen Kane“ für viele zu den besten Filmen überhaupt zählt, war der Regisseur und Schauspieler Orson Welles nicht ganz so zufrieden mit seiner Arbeit. Allerdings war Welles generell unzufrieden mit seinen Filmen. Die Selbstzweifel und die gleichzeitig Hingabe zum Film trieben ihn über die Jahre in den Wahnsinn. Stets gelobt aber nie für große Produktionen beauftragt, sah Welles sein Meisterwerk als ein schlechtes Omen für seine Karriere an.

„Indiana Jones und der Tempel des Todes“ (1984) - Regie: Steven Spielberg
Auf die Frage, welches denn der schlechteste „Indiana Jones“-Teil sei, lautet die Antwort meistens „Der Tempel des Todes“. Ein aufgedrehter Junge als Side-Kick, eine pausenlos kreischende Frau und jede Menge Slapstick waren nicht jedermanns Geschmack. Auch nicht der des Regisseurs selbst. Allerdings mochte Steven Spielberg seinen Film aus anderen Gründen nicht. Der Film sei zu dunkel und zu zynisch geraten. Er führt das darauf zurück, dass er und Drehbuchautor George Lucas während der Entstehung beide in Scheidung lagen.

„Transformers – Die Rache“ (2009) - Regie: Michael Bay
Michael Bays Filme schlagen trotz oft harten Kritiken an den Kinokassen immer Alarm – besonders die „Transformers“-Reihe. Doch der zweite Teil „Transformers: Die Rache“ stellte weder die Hauptdarsteller (u.a. Shia LaBeouf) noch den Regisseur selber zufrieden. Michael Bay hält den zweiten Teil für nicht gelungen und begründet dies mit dem ehemaligen Autoren-Streik in Hollywood. Bay musste seinen Millionen-schweren Film vorbereiten, ohne dabei auch nur vage Story-Entwürfe parat zu haben.

„Metropolis“ (1927) - Regie: Fritz Lang
„Metropolis“ gilt heutzutage als absoluter Klassiker und ein Meisterwerk der Filmindustrie. Doch aller Anfang ist schwer. Nach seiner Veröffentlichung im Jahr 1927 waren weder Kritiker noch Publikum sonderlich begeistert von dem Streifen – nicht einmal Regisseur Fritz Lang. In einem Interview mit Regisseur Peter Bogdanovich („Broadway Therapy“), für dessen Buch „Who The Devil Made It: Conversations With Legendary Film Directors”, gestand Lang: „Man kann keinen Film mit sozialem Bewusstsein drehen, wenn man behauptet, der Vermittler zwischen Hand und Hirn wäre das Herz. Deshalb ist ‚Metropolis‘ nicht mehr als ein reines Märchen. Aber ich war damals einfach nicht so politisch interessiert wie heute, sondern fand hauptsächlich die Maschinen-Thematik interessant. Auf jeden Fall mochte ich den fertigen Film nicht, fand ihn albern und dumm.“

„Batman & Robin“ (1997) - Regie: Joel Schumacher
Es gibt Filme, die verfolgen ihre Macher ewig. So ging es auch Joel Schumacher mit seinem zweiten „Batman“-Film „Batman & Robin“. Ganze elf Nominierungen für die Goldene Himbeere zog das Plastikabenteuer mit einem George Clooney als Batman im Nippel-Anzug und Arnold Schwarzenegger als blau angepinselter Bösewicht hinter sich. Das sorgte nicht nur für schlechte Laune bei Fans und Kritikern, sondern auch beim Regisseur selbst und bei Hauptdarsteller Clooney. Beide haben sich in der Vergangenheit öfter für dieses Debakel entschuldigt. Schumacher selbst sagte erst kürzlich in einem Interview mit “Vice“: „Ich möchte mich bei jedem Fan entschuldigen, der enttäuscht wurde, denn ich denke, dass ich es ihnen schuldig bin.“

„Alien 3“ (1992) - Regie: David Fincher
David Fincher gehört mittlerweile zur A-Liga der Hollywood-Regisseure. Das war 1992 allerdings noch ein bisschen anders, als er für die zweite Fortsetzung zu Ridley Scott Sci-Fi-Klassiker „Alien“ engagiert wurde. Als der Film dann bei den Kritikern und beim Kinopublikum nicht den hohen Erwartungen gerecht werden konnte, distanzierte sich Fincher von dem Film. Die Hauptschuld schob er dem Produktionsstudio 20th Century Fox zu: Immer wieder sei ihm in seine Arbeit reinpfuscht worden und die geforderten Deadlines seien unmöglich einzuhalten gewesen.

„Fantastic Four“ (2015) - Regie: Josh Trank
Nach seinem Erfolg mit dem Superhelden-Film „Chronicle“ wurde Josh Trank für die Neuverfilmung von „Fantastic Four“ geordert. Doch schon während der Dreharbeiten kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Regisseur und dem produzierenden Studio 20th Century Fox. Das Ergebnis war eine komplett umgeschnittene Version des Films, die ohne Absprachen mit Trank produziert wurde. Bereits einen Tag vor Kinostart kritisierte der Regisseur den Film auf „Twitter“. Dort schrieb er: „Vor einem Jahr hatte ich eine großartige Version des Films. Und der hätte super Kritiken bekommen. Doch leider werdet ihr ihn nie sehen, das ist Realität.“ Schlussendlich floppte der Film.

„Dune“ (1984) - Regie: David Lynch
Als David Lynch 1984 die Regie für Frank Herberts Science-Fiction-Epos „Dune“ übernahm, konnte er gerade einmal zwei Filme vorweisen. Entsprechen wenig Freiraum bekam er vom produzierenden Studio Universal Pictures und der Produzenten-Familie De Laurentiis. Folglich war Lynch mit dem Ergebnis wenig zufrieden und nah daher Abstand zum Endprodukt. Das führte sogar soweit, dass er seinen Regie-Credit in der Fernseh-Version in Alan Smithee umändern ließ. Das ist ein unter Regisseuren beliebtes Synonym, wenn sie nicht mit einem Film in Verbindung gebracht werden wollen.

„American History X“ (1998) - Regie: Tony Kaye
Regisseur Tony Kaye hat sich mit “American History X” wohl ein Eigentor geschossen. Nach den Dreharbeiten forderten die Verantwortlichen bei Studio New Line Cinema ständig Änderungen an den Schnittversionen Kayes. Der Regisseur widersprach und trug den Streit sogar an die Presse, wo dieser in einer regelrechten Schlammschlacht endete. Hauptdarsteller und Produzent Edward Norton stellte den Film letztendlich fertig, doch Kaye wollte nicht damit in Verbindung gebracht werden, forderte sogar unter dem Synonym Humpty Dumpty genannt zu werden. Als dieser Wunsch abgelehnt wurde, verklagt Kane das Studio auf eine Summe von 275 US-Dollar und verlor den Prozess. Kaye erhielt nach dem Streit keine großen Aufträge mehr, der Film selbst allerdings genießt sehr gute Kritiken.

„Armageddon“ (1998) - Regie: Michael Bay
„Armageddon“ war 1998 ein Riesenerfolg. Dennoch war Michael Bay mit seinem Werk nicht zufrieden. In einem Interview mit dem „Miami Herald“ entschuldigte sich der Regisseur für „Armageddon“. Er sagte: „Wenn ich könnte, würde ich den gesamten letzten Akt neu drehen. Aber wir mussten den ganzen Film in 16 Wochen drehen, dann hat das Studio uns den Film einfach weggenommen. Mein Special-Effects-Verantwortlicher hatte zudem einen Nervenzusammenbruch und plötzlich war ich für die Tricks verantwortlich. Ich habe aus purer Verzweiflung sogar bei James Cameron angerufen und gefragt, was ich nun tun sollte. Es war alles schrecklich – erstaunlicherweise wurde der Film dennoch ein großer Erfolg.“

„Der Stadtneurotiker“ (1977) - Regie: Woody Allen
Woody Allen ist ein Film-Urgestein. Bei über 60 Filmen, bei denen er mitgewirkt hat, scheint es erst einmal normal, dass ihm da einige besser gefallen als andere. Doch Woody Allen mag seine erfolgreichsten Streifen nicht. Besonders „Der Stadtneurotiker“, der oft als bester Woody Allen-Film überhaupt gepriesen wird, gefällt ihm nicht. Eigentlich sollte die Beziehung der beiden Hauptfiguren ein kleiner Teil des Films werden, der sich hauptsächlich um die männliche Psyche während und nach einer Beziehung drehen sollte. Als dieser Teil aber immer größer wurde und letztlich das wurde, wofür sie die Zuschauer am meisten interessierten, gab Woody Allen selbst zu in diesem Fall als Regisseur gescheitert zu sein.

„Pat Garrett jagt Billy the Kid“ (1973) - Regie: Sam Peckinpah
Bereits die Dreharbeiten zu „Pat Garrett jagt Billy the Kid“ standen unter einem schlechten Stern, denn Regisseur Sam Peckinpah kämpfte zu der Zeit schwer mit dem Alkohol. Seine Laune am Set war unberechenbar und die Dreharbeiten verzögerten sich. Doch es war seine erste Schnittversion des Films, die den Verantwortlichen bei Mgm die Geduld raubte. So ließen sie hinter dem Rücken des Regisseurs eine zweite massentauglichere Version fertigen. Der Film erhielt durchgehend schlechte Kritiken. Peckinpah verklagte daraufhin das Studio. Der Streit verlief sich allerding im Sande. Erst Jahre später wurde die erste Version des Films gefunden und erhielt die Anerkennung, die der Film verdient hat.

„A Better Tomorrow II“ (1987) - Regie: John Woo
Mit dem ersten Teil von “A Better Tomorrow” legte John Woo den Grundstein für ein Subgenre des Hongkong-Actionfilms – Heroic Bloodshed. Auch die Fortsetzung gilt heute als Klassiker. Dennoch gab es beim Schnitt Streit zwischen dem Regisseur und dem Produzenten. Beide wollten zwei unterschiedliche Erzählstränge in den Vordergrund rücken. Als sie sich nicht einigen konnten wurde den Cuttern die Entscheidung selbst überlassen. John Woo war vom Endergebnis geschockt und er distanzierte sich vom Film, außer vom Showdown an Ende. Die blutige Szene beschrieb der Regisseur als „verrücktes Gemälde“.

„Cocktail für eine Leiche“ (1948) - Regie: Alfred Hitchcock
Nach 30 Schwarz-Weiß-Filmen sollte Alfred Hitchcocks erster Farbfilm etwas Besonderes werden. „Cocktail für eine Leiche“ sollte sich wie ein filmisches Theaterstück anfühlen. Heute gilt der Streifen als Klassiker, doch Alfred Hitchcock sah ihn als missglücktes Experiment an. Der Regisseur war es auch, der dafür sorgte, dass der Film nach seiner Kinoauswertung keine große Verbreitung fand und schnell wieder aus den Kinos verschwand. Erst im Zuge der Wiederentdeckung vieler seiner unbekannteren Werke nach seinem Tod im Jahr 1980 erlangte auch „Cocktail für eine Leiche“ den Klassiker-Status, den er auch heute noch besitzt.

„Fahr zur Hölle Hollywood“ (1997) - Regie: Arthur Hiller
Auch ein Streich kann nach hinten losgehen. Regisseur Arthur Hiller und Autor Exzterhas hatten die Idee, eine Parodie auf eine katastrophale Film-Produktion zu inszenieren und es sollte eine Anlehnung an das Pseudonym Alan Smithee sein, das Regisseure oft verwenden, wenn sie mit einem Film nicht in Verbindung gebracht werden wollen. Der Schuss ging nach hinten los und der Film bekam fünf Goldene Himbeeren. Das war Regisseur Arthur Hiller so peinlich, dass er in der Endkonsequenz völlig unironisch das Pseudonym Alan Smithee verwendete.

„Fear And Desire“ (1953) - Regie: Stanley Kubrick
Stanley Kubrick ist Perfektionist. Daher scheint es weniger verwunderlich, dass der Regisseur des Öfteren hart mit sich ins Gericht gegangen ist. So war es auch bei seinem Regie-Debüt „Fear And Desire“. Trotz der überwiegend guten Kritiken bezeichnete er sein Werk als „stümperhafte Amateur-Arbeit“ und versuchte sogar mehrere Male Aufführen zu verhindern. Gerüchten zufolge soll Kubrick auch versucht haben, den Film in seinen Besitz zu bringen, um weitere Vorführungen zu verhindern.

„Liebe ohne Krankenschein“ (2015) - Regie: David O. Russell
David O. Russell wurde für seine Filme „The Fighter“, „Silver Linings“ und „American Hustle“ jeweils für mindestens einen Oscar nominiert. Doch das war nicht immer so. 2008 arbeitete er an der Komödie „Nailed“ mit Jessica Biel und Jake Gyllenhaal. Die Produktion wurde allerdings aufgrund finanzieller Probleme eingestellt und O. Russell zog sich letztlich komplett aus dem Projekt zurück. Das hielt das Studio Millennium Entertainment aber nicht davon ab, den Film 2015 ohne den Regisseur fertigzustellen, nachdem dieser großes Ansehen erreicht hatte. Der ließ dann auch gleich nach der Veröffentlichung seinen Namen zurückziehen und durch das Pseudonym Stephen Greene ersetzen. Der Film erhielt durchweg schlechte Kritiken.

„Die Kehrseite der Medaille“ (1995) - Regie: Steven Soderbergh
Steven Soderbergh legte mit „Sex, Lügen und Video“ ein gefeiertes Debüt hin und räumte für seine Arbeit für „Traffic – Die Macht des Kartells" einen Goldjungen und zwei Oscarnominierungen ab. Doch einige Filme von ihm verschwanden auch schnell wieder in der Versenkung. Bei „Die Kehrseite der Medaille“ von 1995 machte er jedoch kein Geheimnis aus seiner Enttäuschung über den Film. Soderbergh gab keinem Geringeren als sich selbst die Schuld daran. Er sei gelangweilt von seinem Job gewesen und wäre nicht mit dem Herzen dabei gewesen.

„Highball“ (1997) - Regie: Noah Baumbach
Nach dem Dreh seines zweiten Spielfilms „Mr. Jealousy“ wollte Noah Baumbach noch schnell mit dem gleichen Cast in sechs Tagen ein zweites Drehbuch verfilmen. So entstand 1997 „Highball“. Da hatte sich der Regisseur einfach zu viel vorgenommen. Im Interview mit „The A.V. Club" erzählte Baumbach: „Ich habe mich mit dem Produzenten überworfen, der daraufhin nichts mehr mit dem Film zu tun haben wollte. Ich selbst hatte aber nicht genügend Geld, um die noch fehlenden zwei Drehtage zu finanzieren. So haben wir ihn einfach nicht fertig bekommen, er sah schrecklich aus, es war einfach ein riesiges Chaos. Das Studio hat den Film später trotzdem ohne meine Erlaubnis auf DVD veröffentlicht.“ Da hatte Baumbach seinen Namen auch schon vom Projekt zurückgezogen.

„The Day The Clown Cried“ (1972) - Regie: Jerry Lewis
Jerry Lewis wollte sich 1972 als einer der berühmtesten Komödien-Darsteller an einem ernsteren Thema versuchen und zwar gleich als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller. In „The Day The Clown Cried“ wollte Lewis die Geschichte eines deutschen Clowns zur Ns-Zeit erzählen, der wegen Regimekritik im Konzentrationslager landet. Nach den Dreharbeiten wurde der Film aber nie öffentlich aufgeführt. Lewis selbst musste einsehen, dass er nicht zufrieden mit seiner Arbeit war und dieses düstere Thema auch nicht unbedingt Stoff für eine Komödie liefert.

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