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Toy Story 3: Ab jetzt wird alles anders
29.07.2010 - 08:30 Uhr
Gereift: Der neue 'Toy Story'-Streifen bringt genauso viel Spaß wie seine Vorgänger, ist allerdings stellenweise auch ziemlich ernst und außerdem ganz schön gruselig.
Es ist soweit - Cowboy Woody, Space Ranger Captain Buzz Lightyear und die restlichen Freunde müssen sich damit abfinden, dass ihr Kind Andy aufs College geht. Als sei das Erwachsenwerden ihres Besitzers nicht schwer genug zu ertragen, fallen Andys Lieblingsspielzeuge auch noch einer Verwechslung zum Opfer und finden sich in der Kindertagesstätte 'Sunnyside' wieder. Doch zunächst erscheint allen außer Woody ihr neues Leben gar nicht so schlecht und sie freuen sich auf die vielen Kinder, die mit ihnen spielen werden. Doch das ändert sich nach der ersten Spielrunde in der Krabbelgruppe: Charlie und Charlotte Naseweis, das Kartoffelknollen-Ehepaar, müssen ihre Augen, Nasen und Münder suchen und auch die anderen bleiben mit verdrehten Gelenken, bespuckt, angenagt, beschmiert und insgesamt verstört zurück. Eines ist sicher: Da müssen sie raus! Doch Lotso, der lila Teddybär, der sie so nett in dem Kindergarten begrüßt hatte, zeigt plötzlich sein wahres Gesicht und will die Freunde nicht mehr gehen lassen. Schnell ist klar: Lotso hat die Macht über 'Sunnyside' und seine Helfer machen Querulanten das Leben zur Hölle.
'Toy Story', die Erfolgsreihe aus dem Hause 'Pixar', die ihre Fans nun schon seit 1995 begeistert, bedeutet immer Leichtigkeit, Witz, viel Liebe zum Detail und sympathische Figuren, an denen sich die ganze Familie erfreuen kann. Das ist auch im dritten Teil der Fall, in dem es aber noch um mehr geht: Er handelt von Abschieden, neuen Anfängen und den Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben. Natürlich bricht es den Spielzeugen das Kunststoffherz, als Andy sein zu Hause verlässt, doch sie wissen, dass so nun einmal der Lauf der Dinge ist und richten sich in Gedanken schon ihren Abenteuerspielplatz auf dem Dachboden ein. Die Freundschaft der Gruppe ist eine Konstante, die einmal mehr von entscheidender Bedeutung ist - denn am Ende geht es um Leben und Tod.
'Toy Story 3' wird erstmals nicht ohne Altersbeschränkung zu sehen sein und das ist auch gut so. Big Baby beispielsweise, das im Auftrag Lotsos Spielzeuge wieder einfängt, die versuchen, aus dem Kindergarten zu fliehen, besitzt durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit Chucky, der Mörderpuppe, und würde kleine Kinder sicherlich erschrecken: Zunächst sieht man nur seinen immer größer werdenden schwarzen Schatten, bevor Big Baby schließlich brabbelnd (reden kann es natürlich nicht) vor den Flüchtigen und sie mit seinem Karl-Dall-Kletschauge fixiert.
Pixar zeigt einmal mehr, dass Animationsfilme nicht nur für Kinder sind: Alleine Ken, der stets darauf bedacht ist, nicht bloß als Mädchenspielzeug zu gelten, sorgt für Zwerchfellmuskelkater, wenn er seiner Angebeteten Barbie elegant seine Garderobe vorführt - dieser Auftritt würde sogar Bruce Darnell stolz machen.
'Toy Story 3' bietet jede Menge zu lachen, stellenweise eine wohlige Gänsehaut und sogar ein bisschen Liebe: Beste Unterhaltung für einen perfekten Kinoabend also - für fast die ganze Familie!
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